Montag, 8. Dezember 2008

Die Figur Dr. Jürgen Kretzer

Kretzers beruflicher Werdegang

Kretzer ist heute 39 Jahre alt. Mit 31 Jahren promoviert Kretzer im Fachbereich Neurobiologie an der Universität Heidelberg. Die nächsten Jahre verbringt Kretzer in den USA. Dort studiert er Psychologie und später Informatik. Er promoviert in Harvard. Auf der amerikanischen Elite-Uni arbeitet er an einer Software zur Erforschung des Gedächtnisses.

Kretzers Kernfragen sind: Wie funktioniert das Gedächtnis? Wie sind Gedächtnisinhalte im Gehirn gespeichert? Wie ist es möglich, Gedanken zu lesen und zu visualisieren?

Als Kretzer wieder nach Deutschland zurückkehrt, macht Korfmann dem zweifachen Doktoranden und mittlerweile 35-jährigen Kretzer das Angebot, beim LKA in der Rechtsmedizin zu arbeiten. Kretzer gilt als Nachfolger seines Vaters, der unterdessen in ein Pflegeheim eingeliefert wurde. Die tragische Diagnose: Alzheimer; fortschreitend. Kretzer nimmt Korfmanns Angebot an. Korfmann stellt ihm ein rechtsmedizinisches Labor zur Verfügung und gibt ihm alle Freiheiten.
Kretzers Ziel ist es, eine computergestützte Methode zu entwickeln, um die Gedanken eines Menschen lesen zu können. Eine solche Methode, die zuverlässig arbeitet, wäre in der Verbrechensaufklärung ein enormer Fortschritt.

Kurze Zeit später zeigt Kretzer in einer Studie, dass seine Software Gedanken eines Menschen präzise erkennen kann. Die Erfolge in der praktischen Ermittlungsarbeit sind atemberaubend. Der Lügendetektor wird überflüssig, Verhöre reduzieren sich auf einen Bruchteil der bisherigen Zeit. Kretzer ist aus Korfmanns Team nicht mehr wegzudenken.


Kretzer im Team

Kretzer genießt seinen Status als „verrückter Erfinder“, doch er ist kein „Mad Scientist“. Er bleibt auf dem Teppich. Es macht ihm Spaß im Team zu arbeiten. Seine Kollegen vertrauen ihm, auch wenn es anfangs Berührungsängste gibt und Skepsis die Ermittlungsarbeit begleiten.
Seine Ausbildung als Psychologe qualifiziert ihn, verdächtige Personen zu verhören. Kretzer kann motivieren, er blickt tief in die Seele des Menschen. Diese Gabe ist auch nützlich, wenn es um Streitschlichtungen innerhalb des Teams geht.
Nach einem dreiviertel Jahr ist die Mordkommission gemeinsam mit Kretzer zu einem schlagkräftigen Team zusammengewachsen. Zwar gibt es immer wieder Rückschläge, aber die Aufklärungsquote ist dennoch enorm.


Kretzer privat

Kretzer ist hoch gewachsen. Er legt Wert auf ein gepflegtes Äußeres, trägt privat und im Job gerne Anzug und Krawatte. Sein Ehrgeiz und sein Perfektionismus machen ihn manchmal zu einem schwierigen Verhandlungspartner. Er denkt schneller als andere, deswegen muss er immer wieder Geduld üben. Doch im tiefsten Inneren ist Kretzer ein warmherziger und ganzheitlich denkender Mensch mit einem Hang zur Philosophie. Er hat keine Probleme, selbstkritisch Fehler zuzugeben.
Regelmäßig besucht Kretzer seine Frau Judith im Krankenhaus, die seit einem schweren Auto-Unfall im Wach-Koma liegt. Während dieser Besuche erzählt er ihr Geschichten aus dem Alltag oder von dem glücklichen Leben, das sie vor dem Unfall führten.

Zu seinem Vater (Johann Kretzer) hat Kretzer ein enges Verhältnis. Auch wenn Johann, der an Alzheimer leidet und im Pflegeheim untergebracht ist, sich nicht mehr an seinen Sohn erinnert. Kretzer besucht ihn ein Mal pro Woche. Darin zeigt sich Kretzers Treue.

Kretzer hat Hobbys, die ihn in der digitalen Welt als „analogen Menschen“ charakterisieren. Er liebt mechanische Uhren, von denen er einige besitzt. Wahnsinnig gerne hört er dem leisen, subtilen Ticken einer mechanischen Uhr zu. Das beruhigt ihn. Genauso wie das warme Rauschen und Knistern einer Schallplatte. Auch davon besitzt er einige Hundert.

Ein ganz altes Hobby ist die Polaroid-Fotografie. Er liebt daran das unmittelbare, haptische Erlebnis. Speziell für dieses Hobby hat er einen Kühlschrank gekauft, um darin Hunderte von Polaroidfilmen zu lagern.

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