Montag, 8. Dezember 2008

Die Software „Code Memory“

Dr. Jürgen Kretzer kann nach Eintritt des Todes mit der Software „Code Memory“ aus dem Kurzzeitgedächtnis eines Verbrechensopfers Daten herauslesen. Dies geschieht mit Hilfe der Magnetresonanztomografie. Mittels dieser Daten kann Kretzer Filmsequenzen (die „Memory-Sequenzen“) erzeugen und auf einem Monitor abspielen. Erste Zufallsbilder aus diesem Erinnerungs-Stream sind schon nach wenigen Minuten erkennbar.

Die „Memory-Sequenzen“ zeigen immer ein entscheidendes Indiz, das so in der konventionellen Ermittlungsarbeit nicht sichtbar ist. Im Idealfall erhält Kretzer durch sie eine Rekonstruktion der letzten Momente vor dem Tod des Opfers.
„Code Memory“ leidet aber noch an Kinderkrankheiten:
Nach Eintritt des Todes bleiben Kretzer nur 12 Stunden Zeit, „Code Memory“ anzuwenden. Danach können aus dem Gehirn keine weiteren Daten mehr herausgefiltert werden. Durch das knappe Zeitfenster entsteht Zeitdruck.

Außerdem laufen die ersten, sichtbaren „Memory-Sequenzen“ zeitlich ungeordnet ab, - wie ein "ungefilterter Bewusstseinsstrom". Kretzer muss demnach eine zeitliche Struktur, eine Timeline finden, um die Filmsequenzen korrekt interpretieren zu können.
Zudem sind die „Memory-Sequenzen“ unscharf und verfremdet. Erst mit zunehmender Rechendauer werden die „Memory-Sequenzen“ scharf gerendert und eindeutig.

Das größte Problem sind die Personen und Objekte selbst, die in den „Memory-Sequenzen“ zu sehen sind. Sie entziehen sich teilweise einer unmittelbaren, logischen Interpretation. Deswegen ist es für Kretzer notwendig, am Tatort zu ermitteln, um die „Code Memory-Ergebnisse“ zu überprüfen. „Code Memory“ kann auch zu einem falschen oder ambivalenten Ergebnis führen.

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